Die Bayreuther Staatsanwaltschaft behauptet in einer Presseaussendung, sie habe in einer ARD-Dokumentation von einer neuen Entwicklung im Fall Peggy erfahren. Mal abgesehen davon, dass dieselbe Aussage wenige Tage zuvor bei Antenne Bayern zu hören war: Im Oktober 2010 hat der Zeuge, um den es dabei geht, dieselbe Aussage an Eides statt vor einem Bayreuther Ermittlungsrichter abgelegt. Das will die Staatsanwaltschaft nicht mitbekommen haben? Und am 16. Mai dieses Jahres habe ich der Bayreuther Staatsanwaltschaft diesen Sachverhalt schriftlich übermittelt und um eine Stellungnahme gebeten – und keine bekommen. Zur Erinnerung: Bei diesem Zeugen handelt es sich um einen V-Mann der Polizei. Der war auf den damaligen Beschuldigten angesetzt und sollte ihm ein Mord-Geständnis entlocken. Das lieferte er auch. Seit 2010 sagt er aber: Die Polizei habe ihn dazu angestiftet, seine damalige Aussage sei falsch gewesen, das angebliche Geständnis habe er sich ausgedacht. Wenn die Staatsanwaltschaft jetzt meint, darin könne ein Wiederaufnahmegrund liegen (da widerspreche ich jetzt nicht): Wie ist dann zu bewerten, dass die Staatsanwälte erst nach zwei Jahren auf diese Idee kommen?
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